Asterix und Latraviata

Asterix und Latraviata (Asterix, Band 31), Egmont Ehapa Verla Berlin 2001.

Seit über vierzig Jahren zogen Asterix und Obelix durch die gallischen Wälder, ohne dass Frauen ihr Privatleben störten. Sicher: die schöne Falbala verdreht kurzzeitig einmal Obelix den Kopf, aber ihr Herz gehörte dem tumben Tragicomix. In „Asterix als Legionär“ mussten sie den Schönling aus den Klauen der römischen Armee befreien, die sich gerade selbst zerfleischte, denn im Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius wurde jeder Mann gebraucht.
Der neue Asterix-Band schließt dort an. Der Bürgerkrieg in Rom geht munter weiter, aber Pompeius hat zwei wichtige Utensilien verschlampt, die die Eltern von Asterix und Obelix ihren Sprösslingen zum Geburtstag verehrt haben. Die Mütter der Helden tauchen im bekannten Dorf auf, um den Söhnen zu gratulieren und bei der Gelegenheit auch dem Junggesellen-Dasein der beiden ein Ende zu machen.
Zu ihrem Verdruss taucht die besagte Falbala auf, um den Helden schöne Augen zu machen. Die schönen Augen sind allerdings falsch, denn im Auftrag von Pompeius wurde eine Schauspielerin engagiert, um Falbala zu spielen und so an die Gegenstände zu kommen.
Am Ende fliegt der Schwindel auf, zahlreiche Römer bekommen Prügel, ein Piratenschiff taucht auf und am Ende gibt es das obligatorische Festmahl. Freunde von Männerpaaren können getrost aufatmen: Asterix und Obelix bleiben unbefraut!
Der 31. Band der Reihe ist gutes Mittelmaß, wirklich gelungen ist er nicht. Das liegt auch an der Übersetzung, die auf bekannte Sprüche der Gegenwart setzt. Das Kanzlerwort „Hol mir mal `ne Flasche Bier.“ ist in ein paar Jahren verflogen, und auch Franz Beckenbauers Werbespruch „Ja is‘ denn heut‘ schon Weihnachten?“ mag heute komisch klingen, aber wer kennt den Spruch noch in zehn Jahren? Einzig eine abgewandelte Wahrheit bleibt für diese Comics ewig: „Manchmal, aber nur manchmal haben Römer ein ganz klein wenig Haue gern.“

(aus: Zauberhut, April 2001, S. 15)

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